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Diakonweihe von Beat Wiederkehr in Wädenswil

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Lieber Beat, liebe Verena
Liebe Angehörige, Freunde, Kolleginnen und Kollegen des Weihekandidaten
Liebe Mitbrüder
Liebe Schwestern und Brüder

Jesus rief – wie wir soeben hörten – die Jünger zu sich und sagte ihnen: «Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Grossen ihre Vollmacht gegen sie gebrauchen». Unser Herr hatte keine naive oder idyllische Vorstellung über die Verhältnisse seiner Zeit. Er stellte die damaligen ungerechten, beherrschenden, tyrannischen Umstände fest. Er schildert keine heile Welt. Er ist jedoch der Heiland und Erlöser, der sehnlichst erwartete Befreier des Volkes Israel, der Messias für eine Welt ohne Grausamkeiten und Machtgelüste. Es gab grosse Erwartungen. Alle hofften und erwarteten, dass er dezidiert angreift, Massnahmen trifft, um diese unmögliche Situation zu beseitigen. Und nun: was ist seine Lösung? Was für eine Methode schlägt er vor? Welche Mittel wählt er aus? «Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein». Hier könnte man sich fragen: Ist das die Lösung? Das ist die Überzeugung unseres Erlösers. Man muss bei sich selber beginnen. Wirksam ist es nur, wenn wir das eigene persönliche Verhalten ändern, die eigene Einstellung. Vom Herrn hören wir keine Kriegserklärung den Mächtigen und Herrschern gegenüber. Er entfacht keine Revolution mit Gewalt und Waffen. Er proklamiert die Revolution des Dienens und der Demut, der Bescheidenheit und des Friedens im eigenen Herzen. Wenn das wahrhaft echt und zentral ist, kann man von dort aus eine Wirkung erzielen, die sich nach und nach ausweitet.

 

Lieber Beat, sei ein solcher Revolutionär! Sei mit Christus und wie Christus der Revolutionär der Milde, der Revolutionär des Dienens, ein Stifter der Geschwisterlichkeit.

 

Wir tragen alle die Neigung zu herrschen im Herzen, den Virus des Grosswerdens. Wenn wir Gott und den Nächsten Gutes tun möchten, schlägt uns Christus aber etwas ganz anderes vor: Diener aller zu sein und als solcher auszuharren. Vor zwei Wochen durfte ich anlässlich einer Tagung, welche die Mennoniten organisiert hatten, ein Referat halten mit dem Titel: «Führen in stürmischen Zeiten». Ich habe meine Ausführungen gerade mit dem heutigen Evangelium begonnen. Ich sagte: Wenn wir dieses «Rezept» des Herrn hören, könnten wir denken: Ja, das ist eine gute Strategie, das ist schlau, das ist eine tolle Taktik. Wenn du gross sein willst, oder der Erste, tue so, als ob du gern der Letzte und der Sklave aller sein möchtest. Du wirst sehen, das wird dich nach vorne bringen, alle werden dich als gross ansehen und du wirst die Nummer one sein. Ich brachte dann meine Überzeugung zur Sprache: Ich glaube nicht, dass Jesus von einer Taktik gesprochen hat. Er meinte es ganz ernst im Sinne von, wenn du anstrebst der Erste sein zu wollen, überwinde diese Neigung und bleibe stets der Letzte. Bleibe dort. Und wenn du die Tendenz spürst, gross sein zu wollen, werde klein, werde bescheiden, diene, stelle dich zur Verfügung, erwarte keine Anerkennung und bleibe unbemerkt.

Im Herrn Geliebte, das ist die Berufung Jesu: «Wie der Menschensohn nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele». So hat Jesus die Welt erlöst. Vom ersten Augenblick bis zum letzten, von der ersten Sekunde der Geschichte bis zum Ende der Welt harrt Christus als Diener der Menschheit aus, bis zur Hingabe des Lebens, bis zum Ende, bis zur Vollendung. Es ist nicht eine Haltung für ein paar Tage, für ein paar Jahre, sondern eine Lebenshaltung. Wie herrlich, wenn wir alle ein Leben lang als Diakone der Welt und der Geschichte, der Kirche und der Menschheit ausharren!

 

Darf ich ehrlich sein? Ich empfinde diese Haltung alles andere als einfach. Wer von uns denkt nicht manchmal: Ja, jetzt ist es genug. Ich werde ausgenützt. Sie profitieren von mir. Es ist ungerecht, dass ich immer für die anderen da sein muss. Und sowieso nützt es nichts. Im Herrn Geliebte, seien wir davon überzeugt: Das Heil der Welt entsteht und verwirklicht sich, wenn wir Christinnen und Christen diese Botschaft des Herrn eins zu eins als Lebensprogramm wählen.

Nur an der Seite des Herrn, verbunden mit ihm, werden wir in dieser seiner diakonischen Haltung ausharren können. Lieber Beat, du als Diakon wirst am Altar dienen. Wenn du siehst, wie Jesus sich unauffällig in der Hostie unseren Händen anvertraut, wie er sich uns ausliefert… wenn du siehst, wie der Priester das Brot bricht, dann denke daran, wie klein Gott aus Liebe wird, wie sehr er Sklave von uns Menschen werden will, wie hartnäckig seine Hingabe ist. Am Altar wird dein Herz als Diakon Tag für Tag wachsen können. Und wenn du in der äusserlichen Bescheidenheit der Heiligen Schrift die Grösse des schöpferischen Logos betrachtest, werden dein Dienstcharakter und deine diakonische Haltung gefestigt. Nur er, Jesus, ist in Wahrheit der Diakon der Welt und der Geschichte, der Diakon der Kirche. Nur auf ihm ruht die ganze Fülle des Geistes Gottes. Er ist der Gesalbte und Gesandte schlechthin, «um den Armen frohe Botschaft zu bringen, um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, um den Gefangenen Freilassung auszurufen und den Gefesselten Befreiung, um ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen, (…) um alle Trauernden zu trösten». Deine Diakonie wird höchst heilswirksam für die Welt sein, lieber Beat, wenn du durch und durch mit ihm verbunden wirkst. Seine Sakramente und sein Wort sind nicht zuletzt die Wege und die Mittel seiner Diakonie. Setze sie mit Ehrfurcht ein. In deinem Leben wirst du – wie Paulus in seinem 2. Brief an Timotheus schreibt – schliesslich beteuern können: «Ich weiss, wem ich Glauben geschenkt habe».

 

Liebe Schwestern und Brüder, danken wir alle heute Beat und danken wir seiner Frau Verena, die zusammen als Eheleute bereit sind, diesen Weg der Diakonie für das Heil der Welt zu wagen. Fühlen wir uns alle heute wieder einmal mehr angespornt, den wirklichen Kern unserer christlichen Berufung neu zu entdecken und zu entfalten. Unsere Kirche ist nicht primär eine Kirche der Ämter, das heilt die Welt nicht, sondern eine Kirche der Verfügbarkeit. Eine Kirche, in der jede und jeder sich glücklich an seinem Platz fühlt, ohne sich mit anderen zu vergleichen, weil alle überzeugt sind, dass sie dort nützlich und eine Stütze für die anderen sind. Amen

 

Wädenswil, 8. Februar 2025

Joseph Maria Bonnemain
Bischof von Chur

 

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