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Chrisammesse in der randvollen Kathedrale von Chur

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Lieber emeritierter Weihbischof,
liebe Priester, Diakone, Seelsorgerinnen und Seelsorger,
liebe Schwestern und Brüder

Am Mittwoch habe ich in der Hofkellerei mit Gästen gegessen. Am Anfang des Essens ist der Koch gekommen, um uns zu begrüssen und guten Appetit zu wünschen. Stolz auf seinen Beruf ist er mit seinem schwarzen Kochkleid und seinem schwarzen Koch-Hut erschienen. Sicher fragt ihr euch, warum ich die Predigt mit einer solchen Belanglosigkeit beginne? Ich sage es gleich.

In den letzten Tagen habe ich verschiedene Anregungen und Vorschläge bekommen, wie wir die heutige Liturgie richtig gestalten sollten. Die Tipps bzw. die Erwartungen sind sehr unterschiedlich gewesen. Einige würden erwarten, dass alle heute ohne jegliche liturgischen Kleider an der Eucharistiefeier konzelebrieren und teilnehmen würden, um dadurch die radikale Gleichwürdigkeit aller in der Seelsorge Tätigen und überhaupt aller Getauften zu unterstreichen. Andere hoffen, dass die Seelsorgerinnen um den Altar herum würden mitfeiern dürfen, als Zeichen der Überwindung der Diskriminierung der Frau in der Kirche. Eine andere Bitte lautete: Alle Priester sollten - wie früher - nicht nur mit Albe, sondern mit dem Messgewand konzelebrieren, da dies die richtige und vorgeschriebene Art ist. Es wird auch erwartet, dass der Einzug in der richtigen Hierarchie stramm stattfindet: Ministrierende, Priester, Diakone, Seelsorgende, Bischof und Volk. Andere sind hingegen der Ansicht, dass wir in der Kathedrale unbedingt durchmischt Platz nehmen sollten.

Ich sage es ehrlich: Diese Vorstellungen haben mich in den letzten Tagen beschäftigt und herausgefordert. Ich frage mich: Sind das wirklich unsere Sorgen, unsere Anliegen? Die Welt brennt und wir in der Kirche sind immer noch mit uns selber beschäftigt?

"Ihr werdet «Priester des HERRN» genannt, «Diener unseres Gottes» sagt man zu euch" haben wir in der Lesung aus dem Buch Jesája gehört. Ich bin zutiefst überzeugt, dass diese Identitätsmerkmale für alle ohne Ausnahme gelten. Durch die Taufe haben wir nämlich alle das gemeinsame Priestertum erhalten, unser Leben ist Gottesdienst, Lob, Anbetung und Verherrlichung Gottes. Mit Christus sind wir alle gesalbt und gesandt für das Heil der Welt, für den Dienst am Menschen. Dies geschieht in der Kirche aber durch verschiedene, spezifische Charismen, aufgrund des Empfangs einzelner Sakramente, durch Ämter, Funktionen und Aufgaben. Jeder und Jede sollte sich am spezifischen Platz und spezifischen Wirken der anderen freuen. Wir dürfen nicht miteinander konkurrenzieren, sondern das Wirken und den Beitrag der anderen bewundern. Davon hängt die Fruchtbarkeit der Kirche ab. Jesája spricht von den gesegneten Nachkommen des Herrn. Wir werden die Kirche aufblühen sehen, wenn die Priester alles einsetzen und intensiv beten, damit viele engagierte Laien das Pfarreileben aktiv mitgestalten. Die Kirche wird in der heutigen Welt lebendiger und gegenwärtiger werden, wenn die nicht geweihten Seelsorgerinnen und Seelsorger überzeugt und überzeugend die Berufung von Geweihten fördern. Dasselbe wird geschehen, wenn die Priester das Wirken von den anderen nicht geweihten Seelsorgenden begeistert bewundern und sich dafür einsetzen, dass die Zahl dieser auch Berufenen grösser wird. Wenn die Diakone, stolz und glücklich auf ihr Diakon-sein, wirken, werden sie beitragen, dass alle in der Kirche sich richtig als «Diener unseres Gottes» verstehen. Wir sind alle für die anderen da, glücklich über den Dienst der anderen, die Berufung und den Weg der anderen fördernd. Nur so sind wir in der Vielfalt Leib Christi für die Welt.

Alle sollten hier froh und stolz sein, dass heute die Priester ihre Bereitschaft zum Dienst, die Freude an ihrer Identität erneuen. Und die Priester sollten auch mehr als glücklich sein, dass mit ihnen die Diakone, die Seelsorgerinnen und Seelsorger ihrerseits ihre Bereitschaft zum Dienst in der Kirche ebenfalls erneuern. Und wir alle danken Gott, dass auch alle hier anwesenden Gläubige…, dass wir alle zusammen als Volk Gottes unsere Entscheidung, Christus nachzufolgen bekräftigen.

Jesus trug die prophetischen Worte Jesája vor: «Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.» Er schloss die Buchrolle und erklärte: «Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.»

 

Liebe Schwestern und Brüder: Ich sagte es vorher: Die Welt brennt. Unzählige Menschen leiden unter den vielen in der Welt vorhandenen Kriegen. Der Kalte Krieg wird immer aktueller. Die bornierten, narzisstischen Nationalismen grassieren immer mehr. Die fanatischen und verblendeten Imperialismen sind auferstanden, das Gefälle zwischen Armen und Reichen wird immer grösser, das menschliche, irdische Leben seit seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende wird nicht mehr als unantastbar und heilig geschützt, sondern relativiert. Für Profit und bloss materielle Wirtschaft wird die Umwelt weiter belastet und zerstört. Die Hoffnung der Flüchtlinge wird durch Grenzen, Mauern, Gitter und Macht zunichte gemacht. Ja es gibt auch heute viele Arme, Gefangene, Blinde, Zerschlagene und in Ungnade der Menschen Geratene, die auf Heil und Gnade warten. Wir sind für sie gesalbt und zu ihnen gesandt als «Priester des Herrn», als «Diener unseres Gottes» und deswegen Diener der Menschen. Unsere Sendung, diese Mission, dieses Weitertragen des Evangeliums sollte uns ganz in Anspruch nehmen und vielleicht etwas weniger, die Frage, wie wir den Gottesdient an der Chrisam-Messe gestalten.

Es ist so schön, diese bunte Vielfalt von Kirche-Mitgestaltenden hier zu sehen! Von Herzen danke ich euch allen für die Bereitschaft zum Dienst, die wir heute zusammen erneuern werden; für den geleitesten Dienst mit all den Engpässen und Überwindungen und für den kommenden Dienst und das zukünftige Wirken im Bistum: Alles ist Gottesdienst und Menschendienst.

Im Herrn Geliebte, als Gesalbte und Gesandte sind wir mit unserem jeweiligen Amt oder Charisma wahrhaft die Stimme Gottes, die erklärt: auch im Heute, hier in unserer Welt ist Gott weiterhin da, um Geplagten, Gefangenen, Blinden, Leidenden, Armen zu helfen, sie zu heilen, ihnen Glück, Freude und Frieden, Liebe und Trost zu spenden. Wir dürfen in unserer Begrenztheit das Heute Gottes in der Welt und für die Welt verkörpern.

Es ist mir wichtig, die Quelle der Wirksamkeit unseres Dienstes zu unterstreichen. Diese finden wir in der Offenbarung des Johannes: «Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.» Nur durch eine resolute Gott-Zentriertheit werden wir echt den Menschen dienen können. Erneuern wir deswegen heute auch unsere Bereitschaft, Gott in unserem Alltag den Vorrang zu geben; unsere Bereitschaft, genügend Zeit zu haben, um unsere Beziehung zu ihm zu vertiefen; erneuern wir den Vorsatz, intensiver die Heilige Schrift zu betrachten; mit erneuertem Staunen die Sakramente zu empfangen, mit ergriffener Dankbarkeit seine Liebe zu erwidern. Amen.

 

Chur, 14. April 2025

Joseph Maria Bonnemain
Bischof von Chur

 

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