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Bistum Chur

Duale Herbstreflektion: Perspektiven gemeinsam reflektiert

Biberbrugger Konferenz und Bischofsrat packen Herausforderungen an

An der traditionellen Dualen Herbstreflektion der beiden Führungsgremien des dualen Systems wurden die Ergebnisse der ersten, umfassenden Mitarbeiterbefragung im Bistum Chur analysiert und reflektiert. Ausgangslage war die herausfordernde Zukunftsperspektive: In rund 10 Jahren werden etwa 40 Prozent der in der Seelsorge Wirkenden das Pensionsalter erreichen.  Aufgrund dieser Situation wurde vor einem Jahr ein Prozess einer gemeinsam, synodal getragenen Pastoral- und Personalentwicklung eingeleitet.

Jede Krise ist eine Chance, wenn man sie nutzt. Die Resultate der Mitarbeiterbefragung zeigen diese Chancen und Lösungsmodelle: Im Vergleich zum säkularen Arbeitsmarkt sind Mitarbeiter in der Kirche hoch motiviert, sich weiterzubilden und würden ihre Pensen auch erhöhen. Ausserdem ist die Kirche weiterhin ein sehr attraktiver Arbeitsplatz für Frauen. So steht es Schwarz auf Weiss.

Mit diesen Erkenntnissen kann man arbeiten und die Weichen für die Kirche von Morgen stellen. «Papst Franziskus sagt gerne: Man soll nicht Räume besetzen, sondern Prozesse anstossen», regt Bischof Joseph Maria Bonnemain am Ende der Versammlung an. «Nehmen wir ihn beim Wort und gehen mutig voran», fügt er hinzu. Der gemeinsame Austausch, das respektvolle Gespräch und die konstruktive Atmosphäre der Tagung wurde durchwegs wahrgenommen und geschätzt. «Wer hätte damals gedacht als die erste Duale Herbstreflexion stattfand, dass wir heute so gut zusammenarbeiten würden», sagt Bischof Bonnemain. Auch wenn die Vorstellungen teilweise weit auseinander reichen würden, das Bewusstsein, nur gemeinsam voran zu kommen, sei überall angekommen.

Der Prozess der Pastoral- und Personalentwicklung steht nun vor Grundsatzentscheidungen, die gemeinsam gefällt und getragen werden. «Kirche 2.0 nimmt Gestalt an», resümiert Thomas Bergamin, Präsident der Biberbrugger Konferenz und der Landeskirche Graubünden. In diesem Kontext stellte er Elena Furrer, eine der zwei neuen Präventionsbeauftragten des Bistums Chur vor. Sie beschrieb kurz und prägnant den neuen Kurs der Sensibilisierungsmassnahmen, stellte ihre Vision dar und meinte abschliessend: «Ich verstehe mich nicht als Wanderpredigerin mit dem Verhaltenskodex im Rucksack.» Viel mehr, möchte sie eine gemeinsam gelebte Kultur der Sensibilität, der Reflektion und des Respektes gemeinsam mit allen Akteuren weiterentwickeln.

Chur, 12. November 2024

Nicole Büchel
Kommunikationsverantwortliche Bistum Chur

Fotos: Nicole Büchel