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Bistum Chur

„Bischof Joseph Maria, Sie tun uns so gut“

Der Himmel lacht, es ist Weltjugendtag in Chur. Hinter dem bischöflichen Schloss fahren die Mountainbiker ihr Rennen, im Hof feiern junge Katholiken ihren Glauben bei strahlendem Sonnenschein. Ein Bild, das man wohl nicht mehr so schnell sehen wird. Was anfangs befremdend anmutet, sollte doch so alltäglich sein. Glauben ist Leben und er gehört in den Alltag. Dort wo uns die kleinen und grossen Sorgen und Nöte plagen, aber auch dorthin wo wir vor Freude lachen und tanzen.

 

 

 

 

 

 

 

Mittendrin Bischof Joseph Maria Bonnemain. Jugendliche und junge Menschen treffen ihn auf der Strasse, zwischen den Verpflegungsständen und am Bischofskaffi. Die Arvenstube im Priesterseminar St. Luzi ist ein Raum, den die wenigsten Jugendlichen von Innen kennen. Etwas ehrfürchtig, nicht sehr gross, aber eine heimelige Stube. Dann kommt der Bischof. Einige schlucken nochmals, andere holen tief Luft. Wie spricht man ihn nochmals an?

„Ich bin Bischof Joseph Maria. Machen wir eine kleine Vorstellungsrunde?“ Das Eis ist gebrochen. Bei den 23 Grad Celsius in Chur war sowieso nicht mehr viel da. Die ersten Fragen sind immer dieselben: Erzählen Sie uns aus Ihrem Leben? Ihre Berufung? Wie wird ein Chirurg Priester? Er erzählt. Geduldig. Im Raum könnte man eine Stecknadel fallen hören. Dabei findet er seine Geschichte nur halb so spannend wie die Fragen der jungen Menschen im Raum. „Was bewegt euch?“

Seine charismatische Art hat die Brücke bereits geschlagen. Einer nach dem anderen erzählt, was ihn in diesem Moment bewegt. Fragt, was er immer schon aus sicherer Quelle wissen wollte. Erinnert sich an Momente der Freude und des Leids. Zwischendurch fliesst ein Tränchen, aus Leid und Freude. In einem unglaublichen Ambiente darf eine kleine Wunde heilen, eine grosse Freude geteilt werden. Am Tisch sitzen nicht mehr 12 Jugendliche, sondern 12 Gefährten. Sie tragen ein Feuer in sich. „Wie behalte ich dieses Feuer in mir, wenn ich morgen Abend nach Hause fahre, Bischof Joseph Maria?“ „Indem du seinen Ursprung, seine Quelle nicht verlierst.“ „Wissen Sie eigentlich, wie gut Sie uns tun?“, fragt eine junge Frau Bischof Bonnemain.

 

 

 

 

 

 

 

Der Mensch ist Beziehung. Beziehung ist Liebe. Aber nur selbst bestimmte Liebe trägt. So ist es unter uns Menschen, aber auch mit Gott. Schenke ihm dein Vertrauen, vertraue auf ihn, dann bist du getragen. Dein Leben lang. Und nicht nur du bist getragen, sondern du trägst auch alle um dich herum. Egal, ob du sie heute lieben kannst oder noch versuchst, sie zu verstehen. Wenn wir bei uns beginnen, uns weniger wichtig zu nehmen, als unser Gegenüber, treibt Liebe Blüten und Friede kehrt ein.

Ein Kaffee mit dem Bischof, eine Begegnung fürs Leben. Für beide Seiten. Welch wunderbares Geschenk des Himmels, wenn junge Menschen respektvoll, freundschaftlich und liebevoll aufeinander zugehen, miteinander umgehen und in die Zukunft gehen. „Viele Jugendliche sind nach Chur zum Weltjugendtag gekommen, um etwas zu erleben“, sagt Bischof Bonnemain. „Sie zu erleben, ist echt ein Erlebnis. Ein Erlebnis von Kirche im Heute.“

 

Chur, 4. Mai 2024

Nicole Büchel
Kommunikationsverantwortliche Bistum Chur

Fotografie
Nicole Büchel