Navi Button
Bistum Chur

Bischof Joseph Maria Bonnemain verurteilt vehement die Messerattacke auf einen jüdisch-orthodoxen Mann in Zürich

Stellungnahme von Bischof Joseph Maria Bonnemain
zum Angriff auf einen jüdisch-orthodoxen Mann in Zürich

Bischof Joseph Maria Bonnemain verurteilt dezidiert den lebensbedrohlichen Angriff auf einen jüdisch-orthodoxen Mann am Abend des 2. März 2024 in Zürich. Seine Gedanken und Gebete sind beim Opfer, seiner Familie, den Angehörigen und der ganzen jüdischen Gemeinschaft. Bischof Bonnemain ist froh und dankbar, dass der verletzte Mann nicht mehr in Lebensgefahr schwebt und wünscht ihm baldige und vollständige Genesung.

Gemäss verschiedenen Berichten hatte der jugendliche Täter dieser Attacke mit einem Messer ein klar antisemitisches Motiv. Bis der Tathergang vollständig rekonstruiert ist, gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Dennoch dürfen Stimmen des Hasses und der Rache niemals überhandnehmen. «Unsere müssten lauter sein! Wir alle müssen zusammenstehen, gemeinsam gegen jede Form von Gewalt und Terror», sagt Bischof Bonnemain deutlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: YellowUmbrella, Zürich

«Aus diesem Grund habe ich am Sonntagabend an der Mahnwache in Zürich teilgenommen, um meine Solidarität mit allen auszudrücken, die Antisemitismus verurteilen. Gemeinsam standen wir da, Menschen aller Nationen, Religionen und Identitäten, um dagegen einzutreten. Echter Glaube kennt keinen Hass! Als Gläubige dürfen wir nicht «anti» sein, sondern nur «pro», für alles Gute in jedem Menschen, in allen Menschen.

Meine Gedanken sind aber auch beim noch so jungen Tatverdächtigen und seiner Familie, seinen Freunden. Ich bete für ihn, damit ihn die erlösende Botschaft der Fastenzeit erreiche: Tu Busse und kehre um! Antisemitische Taten dürfen nie wieder toleriert werden, weder in Zürich, noch sonst irgendwo. Die Zivilcourage und das besonnene Handeln der Passanten, die dem Opfer beistanden, zeigen dieses Bewusstsein deutlich; darüber bin ich sehr froh und dankbar! Gottlob waren sie zur Stelle.

Wir leben in der Schweiz, in Zürich bis anhin respektvoll und offen mit allen Menschen, von überall her, zusammen. Das soll auch weiterhin so bleiben. Ich wünsche mir zutiefst, dass die Opferfamilie dieses Gefühl der Sicherheit wieder zurückbekommt, im Bewusstsein, wie viele schützend um sie stehen. Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz! Und ich hoffe immer noch, dass auch in Israel und Palästina Juden, Christen und Muslime endlich friedlich neben und miteinander leben können. Es liegt in unseren Händen, ob die Kinder auf Trümmern oder grünen Wiesen spielen. Geben wir dem Frieden eine Chance!»

Statement zur Mahnwache_20240304_final

Chur, 4. März 2024

Nicole Büchel,
Kommunikationsverantwortliche Bistum Chur