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Bistum Chur

„Beispiel für Weitsichtigkeit“ – Drei Bünde fürs Leben

Vor 500 Jahren haben sich der Graue Bund, der Gottesbund und der Zehngerichtebund zum Freistaat Gemeiner Drei Bünde, dem Vorgänger des heutigen Kantons Graubünden, zusammen geschlossen. Besiegelt und verbrieft am 23. September 1524. Damals und heute bei der Jubiläumsfeier und Uraufführung des Freilichtspiels „1524“ mit dabei, die katholische Kirche.

„Im von Giovanni Netzer geschriebenen Freilichtspiel erlebt man, wie der damalige Bischof ständig auf der Flucht war, verunsichert und unentschlossen“, sagt Bischof Joseph Maria. „Ich freue mich sehr, dass ich als Bischof von Chur heute überall hingehen kann und willkommen bin. Ein Bischof soll für die Menschen da sein, sonst macht es keinen Sinn, Bischof zu sein.“ Das Freilichtspiel bringe sehr anschaulich zu Geltung, dass die Errichtung des Freistaates eine grosse Errungenschaft war, jedoch weiterhin belastet blieb durch eigennützige Interessen, politische Intrigen, Machtgelüste, etc. deswegen hoffe ich sehr und wünsche ich dem Kanton Graubünden, dass er als Beispiel für Weitsichtigkeit, Offenheit und Toleranz für andere politische Meinungen vorangeht, in der Überzeugung, dass nur Dialog und Kompromiss unsere Gesellschaft zusammen halten, voranbringen und eine Kultur des Friedens schaffen. Einmal mehr war ich beeindruckt von der Kreativität Giovanni Netzers. Auf eine einmalige Art bringt er zustande, Lebenssituationen und Geschichtsereignisse durch den starken Ausdruck von Tanz und Musik auf einer Bühne zu inszenieren.“

Was damals geschah, hatte eine epochale Bedeutung. Politischer Mut und demokratische Reife überwanden Misstrauen und Skepsis in kompromissfähiger Zukunftsvision. Oder wie es Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider betonte: „Die Kompromissfähigen gewichten das Gemeinwohl höher als das Rechthaben, das Rechtbehalten. Das haben uns die Drei Bünde auf eindrückliche Weise vorgelebt.“

Freilichtspiel „1524“
Der Aufbruch in die Neuzeit bewegt auch die Drei Bünde. Das ambivalente Söldnerwesen, die Herrschaft über das Veltlin, die Entwicklung der Reformation und die Auseinandersetzung mit den ausländischen Grossmächten fördern den Zusammenschluss der Drei Bünde und ermöglichen die Wahrung der eigenen Interessen. Die bewegte Epoche findet Ausdruck in einem neuen, grossen Freilichtspiel, das Origen auf dem Hochplateau von Lantsch/Lenz realisiert.

Wie regelt man intern Konflikte? Und wie tritt man gemeinsam gegen aussen auf? Solche Fragen werden im Bundsbrief von 1524, der ersten «bündnerischen» Verfassung, behandelt. Nun wird der Bundsbrief neu herausgegeben – und die Fragen werden leicht verständlich in einem neuen Lehrmittel beantwortet. Ein Lehrstück das aktueller nicht sein könnte, auch für die katholische Kirche.

Tickets unter:
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Impressionen zum Jubiläumsanlass von Mattias Nutt, Kanton Graubünden

Chur, 25. September 2024

Nicole Büchel,
Kommunikationsverantwortliche Bistum Chur