Am Sonntag, 28. August 2016, hat Bischof Vitus zur Diözesanen Wallfahrt im Jahr der Barmherzigkeit eingeladen. Der Einladung nach Chur folgten bei prächtigem Sommerwetter etwa 500 Gläubige, darunter viele Familien. Für die vielen Pilger aus Südbünden und den Missioni wurde ein Übersetzungsdienst angeboten.
Beim Pontifikalamt um 10 Uhr in der übervollen Kathedrale sprach der Bischof in seiner Predigt über das richtige Verständnis von Barmherzigkeit, das ein richtiges Verständnis von sich selbst voraussetzt, also Selbsterkenntnis (Predigt in Deutsch und Italienisch).
Nach dem Mittagessen im Hotel Marsöl und wahlweise unter freiem Himmel oder im Priesterseminar St. Luzi, fand um 14 Uhr ein Vortrag statt. Referent war der bekannte Prof. Dr. Karl Josef Wallner OCist, Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz (Wien) und neuer Leiter der Missio Österreich. Der Vortrag mit dem Titel „Aus Gottes Barmherzigkeit schöpfen, um selber barmherzig zu werden“ bot einerseits einen Rückblick über die teilweise schrecklichen Ereignisse des vergangenen Jahres, das der Barmherzigkeit gewidmet hätte sein sollen, aber bis heute fast nur mit Krieg im Nahen Osten, mit Terror und Wirtschaftskrisen in Europa von sich reden macht. Andererseits ging es um eine geistliche Vertiefung in das Wesen der Barmherzigkeit und um damit verbundene Konsequenzen für den Alltag: um die Ausrichtung kirchlichen Handelns auf die Herzlichkeit Jesu, um den stetigen Blick aufs Kreuz und um die Bereitschaft zur Ganzhingabe (Vortrag von Prof. Wallner).
Von 09.00 bis 16.00 Uhr bestand die Möglichkeit zur Beichte in der Kathedrale, um den von Papst Franziskus ermöglichten Ablass gewinnen zu können. Die Gelegenheit zur Beichte wurde so rege benützt, dass an der Wallfahrt teilnehmende Priester spontan gebeten wurden, Beichte zu hören. Einige Winkel der Kathedrale wurden so zu Beichtstühlen umfunktioniert. Abgeschlossen wurde die Wallfahrt um 16 Uhr mit einer eucharistischen Andacht.