Das Bistum Chur setzt sich auf verschiedenen Ebenen für Flüchtlinge ein:
In Schluein/GR gibt es eine kirchliche Stiftung, die mit Unterstützung des Bistums bereits seit 25 Jahren dem Kanton Graubünden ein Gebäude vermietet. Dort finden in Spitzenzeiten bis zu 100 Flüchtlinge Aufnahme, vor allem Familien. In das Asylzentrum ist auch eine Schule integriert: http://www.schluein.ch/asylzentrum.52.0.html?&L=2
Im Kontext der aktuellen Krise konnten bereits vor einigen Monaten vom Churer Domkapitel Wohnungen auf dem Bischöflichen Hof und in Landquart für Menschen aus Eritrea und Syrien zur Verfügung gestellt werden.
In Zürich wurden mit der Regierung Hilfsmassnahmen besprochen: http://www.zh.ch/internet/de/aktuell/news/medienmitteilungen/2015/gemeinsam_fuer_fluechtlinge.html
In der Urschweiz läuft eine Umfrage in den Pfarreien, um für Flüchtlinge Wohnraum und andere Formen der Unterstützung zu finden.
Im Kloster Cazis werden bereits seit längerem Flüchtlinge untergebracht und begleitet: http://www.kloster-cazis.ch/Kloster_Cazis/Willkommen.html
http://www.suedostschweiz.ch/panorama/2015-07-23/durch-die-wuste-und-uber-das-meer-nach-cazis-4
Bischof Vitus Huonder bittet die Verantwortlichen in den Pfarreien sowie in den kirchlichen Stiftungen, in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen staatlichen Stellen zu prüfen, wie sich Pfarreien und Stiftungen sinnvoll einbringen können in der gegenwärtigen Situation. Er erinnert in diesem Zusammenhang an sein „Wort zum Tag der Menschenrechte“ (10. Dezember 2014), das den Titel trägt: „Menschenwürde konkret: Das Recht auf Lebensraum“. Darin heisst es unter anderem: „Was können wir als Pfarrei, als Kirche ganz allgemein tun. Etliche Pfarreien verfügen über Immobilien und Grundstücke. Es braucht eine nachhaltige und verantwortliche Bewirtschaftung dieser Vermögenswerte. Anderseits sollte immer auch eine Bereitschaft bestehen, Menschen in prekären Situationen günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Das wäre ein starkes Zeichen der Solidarität, der Nächstenliebe und der Gerechtigkeit“.
Das Bistum erinnert in diesem Zusammenhang zudem daran, dass in der Schweiz nicht der Bischof, sondern die staatskirchenrechtlichen Organe (kantonale Körperschaften, Kirchgemeinden) über die Kirchensteuereinnahmen verfügen, insgesamt jährlich rund 1 Milliarde Franken. Für die materiellen Grundlage, um Flüchtlingen zu helfen, ist deshalb die Unterstützung der Körperschaften wichtig. Der Bischof hofft auf ein grosszügiges Engagement und bedankt sich dafür herzlich.
Chur, 10. September 2015
Giuseppe Gracia
Beauftragter für Medien und Kommunikation
ggracia[at]bluewin.ch